Die Aromatherapie gehört heute schon in vielen Krankenhäusern und Hospizen in den USA, in England, Australien und Neuseeland zum festen Bestandteil der integrativen Pflege von Krebskranken und Sterbenden.

Leider sind wir hier in Österreich immer noch weit entfernt davon. Dies liegt unter anderem auch daran, dass es auf dem Markt zahlreiche minderwertige oder synthetische Öle gibt, die nicht die versprochenen Wirkungen zeigen oder die erwarteten Erfolge erzielen.

Aber steter Tropfen höhlt den Stein. Ich glaube, dass man nur mit seriösen Informationen Misstrauen, Unsicherheiten und Ängste reduzieren kann. Kürzlich bin ich auf einen etwas älteren, aber dennoch sehr interessanten Artikel gestoßen, aus dem ich dir heute gerne einen Auszug zeigen möchte:

Behandlung von Bestrahlungsschäden

Auch die komplementäre Behandlung von Krebspatienten mit Isoprenoiden kam auf der Tagung nicht zu kurz. Bei der Behandlung von Hautschäden infolge Bestrahlung und von Narben bewähren sich statt der üblichen topischen Cortisonbehandlung Chamazulen-haltige Öle, verdünntes Lavendelöl oder Aloe-vera-Suspensionen. (Von ähnlich positiven Erfahrungen mit Lavendelöl pur oder einer Mischung von 80 ml Johanniskrautöl, 20 ml Aloe vera, 20 Tr. Sanddornöl, 35 Tr. Lavendelöl, 25 Tr. Niaouliöl war in der letzten Ausgabe von Forum Essenzia berichtet worden.)

Die starke Müdigkeit, die häufig nach Bestrahlungen auftritt, wurde teils mit anregenden Ölen zur Wachzeit, teils mit beruhigenden Ölen zur Vertiefung des Schlafs aufgefangen. Reaktive Depressionen, oft eine Folge nicht akzeptierter Müdigkeit, konnten so besser vermieden werden.

Aromen zur Stärkung des Immunsystems

In einer Krankenhausatmosphäre, wo der Krebs mit „starken Geschützen bekämpft“ wird, tut es den Patienten besonders gut, mit einschmeichelnden und die Psyche erhellenden Düften gepflegt zu werden. Gleichzeitig kann mit entsprechenden Aromen auch das Immunsystem stimuliert werden.

Ängste, Hoffnungslosigkeit, mentaler Stress, Hilflosigkeit und Isolation im Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt kennt man heute als Faktoren, die eine Immunantwort im Körper mindern können. Nur im psycho-emotionalen Gleichgewicht kann der Körper dem Krebs entgegenwirken und die onkologischen Therapien unterstützen. Hier können ätherische Öle, vor allem wenn sie im Rahmen einer persönlichen Zuwendung angewendet werden, große Effekte erzielen.

Bei Übelkeit und Appetitlosigkeit – häufige Begleitsymptome der Chemotherapie – werden gern Ingweröl, Pfefferminz- oder Fenchelöl inhalativ oder auch als Massage appliziert. Mundspülungen mit Aloe-vera-Gel mit einigen Tropfen kanadischem Gelbwurzelöl (Hydrastis canadensis) bewähren sich bei Mundschleimhautentzündungen, und auch innerlich bei von der Chemotherapie angegriffenen Magen-Darm-Schleimhäuten.

Die Aromatherapie gehört heute schon in vielen Krankenhäusern und Hospizen in den USA, in England, Australien und Neuseeland zum festen Bestandteil der integrativen Pflege von Krebskranken und Sterbenden.

Weniger Analgetika, mehr Entspannung

Hospiztherapeuten berichteten, dass die Patienten im terminalen Stadium meistens wünschen, möglichst viel bei Bewusstsein zu sein. Sehr oft erlauben aber die hohen Analgetikadosen nur ein Dahindämmern des schmerzgeplagten Patienten. Auch hier zeigt die Erfahrung, dass geeignete Öle – im Diffuser oder in zuwendender Massage appliziert – den Analgetikaverbrauch senken können und eine bessere Balance zwischen Wachbewusstsein und Dahindämmern schaffen.

Ätherische Öle vermögen „Licht“ in das Dunkel und die Verzweiflung der Krankheit zu bringen, war vielen Erfahrungsberichten entnehmen: Die Öle von Eucalyptus citriodora (=E.radiata) und Grapefruit (Citrus paradisi) wurden als ganz besondere „Lichtträger“ empfohlen, daneben auch vor allem Blütenöle wie Neroli, Lavendel, Rose, Jasmin oder Ylang-Ylang (Cananga odorata). Viele der so genannten „alten“ Gerüche, wie Weihrauch, Helichrysum (H. italicum), Elemi (Canarium commune), Galbanum (Ferula galbaniflua) oder Speiknarde (Nardostachys jatamansi), können in Verbindung mit Tiefenatmung die Entspannung, eine bessere Sauerstoffversorgung und eine Konzentration auf das Wesentliche unterstützen.

Deutsche Apotheker Zeitung

 

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